ANNA
NETREBKO SEMPRE LIBERA
Mahler Chamber Orchestra
Claudio Abbado
Deutsche
Grammophon 00289 474 8002 Bei "jpc.de" bestellen!
(2004)
Länge: 68:59
Tracks:
1-2: VERDI: La traviata
3-5: BELLINI: La sonnambula
6-8: BELLINI: I puritani
9-12: DONIZETTI: Lucia di Lammermoor
13-15: VERDI: Otello
16: PUCCINI:
Gianni Schicchi
OPERA
ARIAS
Wiener Philharmoniker
Gianandrea Noseda
Deutsche Grammophon
474 240-2
Bei "jpc.de" bestellen!
(2003)
Länge: 62:59
Tracks:
1: MOZART: Idomeneo
2: MOZART: Don Giovanni
3: BERLIOZ: Benvenuto Cellini
4: MASSENET: Manon
5: DONIZETTI: Lucia Di Lammermoor
6: BELLINI: La Sonnambula
7: GOUNOD: Faust
8: DVORAK: Rusalka
9: PUCCINI: La Boheme
Musik-Art:
Gesungene Klassik im Sopran populärer Opern
Conny's (Kurz)-Kritik:
Ich möchte mich nicht mit unnötigen Worthülsen
aufhalten und verschwenderische Texte schreiben, die vielleicht auch
noch missverstanden werden:
Das was die schöne Russin Anna Netrebko hier an gesungenem
Soprangold bietet, ist schon beachtlich!
Ob sie auf der aktuellen CD „Sempre Libera“ in „La
Traviata“ zum Schluss mit dem „hohen Es“ den Zuhörer
verzaubert und für Gänsehautschauer sorgt oder auf ihrem Debüt „Opera
Arias“ immer
wieder mit ihrem einzigartigen variablen Soprantimbre vorzüglich
mit dem Orchester harmoniert, Anna Netrebko ist ein neuer, junger Klassikstern
mit beachtlichem Talent.
Ich möchte auch nicht solche Superlative wie „Die neue
Callas“ oder „die schönste Stimme der Welt“ gebrauchen,
aber warten wir mal ab.
Bewertung:
Sempre Libera: 9-10 Punkte (von 10)
Opera Arias: 9 Punkte (von 10)
Klang:
Sempre Libera: 9 Punkte (von 10)
Opera Arias: 9-10 Punkte (von 10)
BILLY
COBHAM'S CULTUREMIX
Colours
Inandout-Records
IOR 77067-2 Bei "jpc.de" bestellen!
(2004)
Länge: 58:56
Songs:
1. Cuba On The Horizon
2. Dessicated Coconuts
3. Volcano
4. Where Do We Go From Here
5. Black Orchid
6. Cara Mia
7. Coffee Brown-Olive Green
8. Moscow Meeting
9. There And Back
10. Red & Yellow Cabriolet
Conny's (Kurz)-Kritik: Bill Cobhams’s Culturemix gibt sich
auf „Colours“ betont
Latino-World-Fusion-Jazz lastig, interessante Klangspielereien zaubert
Per Gade’s „Steel Pan“ (Steel-Drum- ähnlich) und
sorgt für die Ethno/World-Jazz-Abteilung auf dieser Scheibe.
Die
wuchtigen Drum-Sounds und Percussions von Billy Cobham zusammen mit Stefan
Rademacher’s
Bass geben die Grundlinie an, wobei Per Gade mit seiner Gitarre und Marcos
Ubeda an den Keys schon einige Glanzpunkte setzen, aber den Kampf gegen
den Meister öfters verlieren. Guy Barker bringt mit seiner Flümpet
und Trompete auf einigen Tracks auch noch etwas Abwechselung dazu, die
aber den etwas „glanzlosen“ Gesamteindruck dieser Scheibe
nicht sonderlich aufhellt.
Trotzdem: Billy haut noch ganz schön
ordentlich in die Felle, muss man schon sagen.
Songs:
1. Weight Of The World
2. Porch Swing In Tupelo
3. Answer In The Sky
4. Turn The Lights Out When You Leave
5. My Elusive Drug
6. The Call Her Cat
7. Freaks In Love
8. All That I'm Allowed
9. I Stop And I Breathe
10. Too Many Tears
11. It's Getting Dark In Here
12. I Can't Keep This From You
Musik-Art:
Singer/Songwriter Pop-Balladen-Rock
Conny's Kritik: Das wohl berühmteste Songschreiberteam
der Popgeschichte nach Lennon/McCartney und Jagger/Richards schuf hier
ein Album, das genauso wie „Songs
From The West Coast“ schwer
die Richtung „Back
to the Roots“ einschlug.
Die Songs von Elton John und Bernie Taupin sind
hier schon extravagant: Meisterliche Balladen, melancholisch, tragisch,
pathetisch, Midtempo oder slow, eine Ausnahme bleibt der etwas Country-
beeinflusste flotte Rocker „The Call Her Cat“, wo die Bläser
von Chicago (mit Baritonsax Larry Klimas) für den nötigen
Brasssound sorgen.
Ob die Balladen "Weight Of The World", "Porch Swing
In Tupelo", "Answer
In The Sky", "Freaks In Love" oder die wunderschöne
Orgel-Hymne zum Schluss "I Can't Keep This From You", hier
kräuselt
sich das Ohr, da werden Emotionen geweckt!
Alle 12 Songs sind ausnahmslos
gut gelungen, einen echten "Ausrutscher" gibt es nicht. Die
Produktion und der Sound blieb schlicht, die handwerklichen Qualitäten
von Elton’s Begleitband (u. a. mit Davey Johnstone,
Nigel Olsson) reichen voll aus, meistens sorgt ein Streichorchester
für den nötigen verträumten Background.
Elton’s Ausnahmestimme und sein immer noch solides
Pianospiel mit kurzen, lieblichen Solis machen dieses
Album zu der Singer/Songwriter-Pop-Attraktion zum Schluss des Jahres
2004, einzigartig sanft beeinflusst von Soul/Blues-Gospel-Country und
Rockelementen.
Bewertung:
9 Punkte (von 10)
Klang:
8 Punkte (von 10)
SACD: 8-9 Punkte (von 10)
BRIAN
WILSON
Brian
Wilson Presents SMILE
Nonesuch
Records 7559-79846-2 Bei "jpc.de" bestellen!
(2004)
Länge: 46:59
Songs:
1. Our prayer / Gee
2. Heroes and villains
3. Roll plymouth rock
4. Barnyard
5. Old master painter / You are my sunshine
6. Cabin essence
7. Wonderful
8. Song for children
9. Child is father of the man
10. Surf's up
11. I'm in great shape / I wanna be around / Workshop
12. Vega-tables
13. On a holiday
14. Wind chimes
15. Mrs. O'Leary's cow
16. In blue Hawaii
17. Good vibrations
Conny's (Kurz)-Kritik: Endlich hat er es fertig gestellt: „Smile“,
ein Werk, das Brian Wilson eigentlich schon 1967 für die Beach
Boys als Nachfolgealbum zum grandiosen „Pet
Sounds“ fertig
stellen wollte. Nun halte ich es in meinen Händen und lege die CD
ehrfurchtsvoll in die Lade meines CD-Players und vernehme aus den Lautsprechern
psychedelische, symphonische, enthusiastische Pop-Musik, perfekt Retro-mäßig
produziert, aber klangtechnisch auf hohem Niveau. Wunderschöne Pop-Surf-Melodien
und Harmonien verschmelzen mit genialen Chorgesang und symphonischer
Klassik, man kann eigentlich „Smile“ als Pop-Symphonie bezeichnen.
Für heutige Pop-Ohren schon etwas ungewohnt, ist „Smile“ schon
etwas Außergewöhnliches im Jahre 2004. Ob „Smile“ das
beste Pop-Werk aller Zeiten ist (wie es manche Musikkritiker
schon behaupten) sei dahingestellt.
Auf jeden Fall hat Brian Wilson dieses Werk perfekt genial wiederbelebt,
und das verdient schon Respekt und Applaus.
Bewertung:
9-10 Punkte (von 10)
Klang:
8-9 Punkte (von 10)
LEONARD
COHEN Dear Heather
Sony/Columbia
514768 2 Bei "jpc.de" bestellen!
(2004)
Länge: 49:27
Songs:
1. Go No More A-Roving
2. Because Of
3. The Letters
4. Undertow
5. Morning Glory
6. On That Day
7. Villanelle Four Our Time
8. There For You
9. Dear Heather
10. Nightingale
11. To A Teacher
12. The Faith
13. Tennessee Waltz
Musik-Art:
New songs from a legendary music poet
Conny's (Kurz)-Kritik: Man hört Songs mit dem prägnantem
Sprechgesang Leonard Cohens, meistens programmierte Sounds, öfters
auch Livemusiker, melancholisch, dunkel, im Pop-Jazz-Soul-Ethno/World-Soundgewand,
auch einige Folk-Country-Tracks sind dabei, eine Ausnahme bleibt der skurrile
Kirmesmusik-Sound im Song „Dear Heather“.
Ob meist selbst verfasste
Lyrik, mehrere gewidmete Songs, eine Live-Coverversion von „Tennessee
Waltz“ und ein Text von Frank Scott, egal, der einzigartigen Magie eines
Leonard Cohen kann man sich hier nicht so leicht entziehen.
Bewertung:
8-9 Punkte (von 10)
Klang:
7-8 Punkte (von 10)
MARIANNE
FAITHFULL
Before
The Poison
NAIVE 0030025MIN Bei "jpc.de" bestellen!
(2004)
Länge: 40:59
Songs:
1. The Mystery Of Love
2. My Friends Have
3. Crazy Love
4. Last Song
5. No Child Of Mine
6. Before The Poison
7. There Is A Ghost
8. In The Factory
9. Desperanto
10. City Of Quartz
Musik-Art:
New Rock from a exceptional Madame
Conny's (Kurz)-Kritik: Der erste Eindruck täuscht wirklich nicht:
"Before The Poison" ist das beste Album von Marianne seit „Broken
English“, die Zusammenarbeit mit PJ Harvey und Nick Cave lohnte
sich und schuf eindringliche Rocksongs, Balladen und Mystisches.
Endlich
mal wieder hört man Marianne mit ihrer schaurig verrauchten, rauen
Stimme singen und sprechen, die schlichte Instrumentierung liefert den
nötigen Background. Highlights dieser Scheibe sind u. a. „Crazy
Love“, eine langsame Piano-Ballade im Streicher-Feeling, ,die eindringlich
gesungene Ballade "There Is A Ghost“, der schaurige Rocker „Before
The Poison“ und „City Of Quartz“, eine nostalgisch
verspielte Piano-Ballade mit Streicher.
Bewertung:
9 Punkte (von 10)
Klang:
7-8 Punkte (von 10)
ANITA
BAKER My Everything
EMI/Blue
Note 7243 5 77103 2 9 Bei "jpc.de" bestellen!
(2004)
Länge: 44:31
Songs:
1. You're My Everything
2. How Could You
3. In My Heart
4. Serious
5. How Does It Feel
6. Like You Used To Do
7. Close Your Eyes
8. You're My Everything Revisited
9. I Can't Sleep
10. Men In My Life
Musik-Art:
Soulpop Deluxe
Conny's (Kurz)-Kritik: Anita Baker ist eine der großen Rhythm ‚n’ Blues
Sängerinnen Amerikas und heimste schon etliche Grammys ein. Ihr
Comebackalbum ist aufwendig und klanglich Top produziert, etliche
Studioasse sorgten für den nötigen Hintergrund für die
noch immer charismatische Altstimme von Anita. Der Großteil der
Songs geriet Love-Soulpop- (mittel)-mäßig im Midtempo und
Balladen-Bereich, auch ein Duett mit „Babyface“ ist dabei.
Absolutes Glanzlicht ist aber der bläserstarke Jazz-Soul-Reißer „I
Can’t Sleep“ mit virtuosen Jazzimprovisationsgesang von
Anita, schon stark! Der verjazzte kurze Ausschnitt „You’re
My Everything Revisited“ zählt auch zu den besseren Tracks
und die intime Soul-Ballade „Men In My Life“ zum Schluss
liefert viel Balsam fürs Ohr.
Bewertung:
6-9 Punkte (von 10)
Klang:
8-9 Punkte (von 10)
JOSS
STONE
Mind
Body & Soul
Curve
Records/EMI 7243 8 66203 2 3 Bei "jpc.de" bestellen!
(2004)
Länge: 62:00
Songs:
1. Right To Be Wrong
2. Jet Lag
3. You Had Me
4. Spoiled
5. Don't Cha Wanna Ride
6. Less Is More
7. Security
8. Young At Heart
9. Snakes And Ladders
10. Understand
11. Don't Know How
12. Torn And Tattered
13. Killing Time
14. Sleep Like A Child
15. ? (Soulige Piano-Ballade)
Musik-Art:
New-Soul
Conny's (Kurz)-Kritik: Kaum ist Ihr Debutalbum „The
Soul Sessions“ bei
einem verdaut, legt die 16jährige Ausnahmesängerin schon wieder
nach, und das gewaltig: 14 neue "New-Soul"-Songs präsentiert
die junge Lady auf „Mind, Body & Soul“ , wobei sie bei
12 selbst mitgearbeitet hat.
In der Tat, die ganze Scheibe klingt schon solider
und erwachsener als die erste.
Sei es die Single-Auskopplung „You
Had Me“ als
treibenden R&B-Soul-Popper, „Less
Is More“ als bauchbetonten Reggae-Soul-Reißer, „Snakes
And Ladders“ als rhythmischen Soul-Popper oder auch „Sleep
Like A Child“ als dunkle, traurige Soul-Ballade, alle Songs dieser
Scheibe sind gelungen und verdienen Respekt.
Als solide Begleitband fungiert dasselbe Ensemble, das schon auf „The
Soul Sessions“ für den nötigen Instrumentaldrive sorgte.
Selbst die Soul-Veteranen Latimore, Little Beaver, Timmy Thomas sowie
Lamont Dozier, Desmond Child, Portishead-Sängerin Beth Gibbons,
Angie Stone und Cindy Blackman gaben sich hier die Ehre, und das ist
fürs 2. Album ja auch nicht schlecht.
Tracks:
Machandelboom
Hörstück nach dem Märchen der Gebrüder Grimm
1. Erzähler
2. Frauen
3. Chor, einzelne Frau
4. Frau, mit überdrehter Stimme
5. Mann, mit gekünstelter Stimme
6. Kinder/Mutter, nacheinander, aber auch gleichzeitig und
wiederholend
7. Erzähler
8. Anderer Erzähler/Vater/Mutter
9. Erzählerin, singend
10. Erzähler, plattdeutsch
11. Kinder, durcheinander
12. Junge Frau
13. Mutter
14. Vater
Musik-Art:
Provokante Märchen-Erzählung als "Neue Musik"-
Hörstück
Conny's Kurz-Kritik: Ein Märchen als Hörstück
(von 1982) der besonderen Art, denn der „Neue Musik“-Matador
Rolf Riehm nahm sich dem Stück an und verfremdete es mit mehreren
Geschichtenerzählern,
unterlegte es mit befremdlichen Geräuschen,
Klassikgesang,
„Neuen“-
Musiktönen, Freejazz-Elementen und heraus kommt ein neues Kunstwerk,
das man bis dato noch nicht gehört hatte. Schon einzigartig.
Bewertung:
8-9 Punkte (von 10)
Klang:
6-10 Punkte (von 10)
ROLF
RIEHM
KOMPOSITIONEN
FÜR GITARRE
Susanne Hilker
Harald Lillmeyer
Cybele
260.601 Bei "jpc.de" bestellen!
(1999)
Länge: 54:45
Tracks:
1. Klage Trauer Sehnsucht (1977) für zwei Gitarren
2. Notturno für die trauerlos Sterbenden (1977) für
Gitarre solo
3-7. Lamento di Tristano (1982) für zwei Gitarren
8. Toccata Orpheus (1990) für Gitarre solo
9. Au bord du jour (1996) für zwei Gitarren
Musik-Art:
"Neue" klassische Gitarrenmusik
Conny's Kritik: Eine schon bemerkenswert futuristische Gitarrenmusik-CD
präsentiert
hier Rolf Riehm, die schon 1999 erschien und 1995-96 aufgenommen wurde.
Das erste Stück „KlageTrauerSehnsucht“ verarbeitet
Rolf Riehm als Mittel politischen Widerstands, wo der chilenische Sänger
Victor Jara ein Idol des Kampfes gegen den Faschismus war. Ihm ist
dieser „Gitarrensong“ gewidmet. Die zwei Gitarristen liefern
sich hier ein beeindruckendes Duell, die mit perkussiven Einsatz und
befremdlichen, neuen Gitarrenklängen Höchstleistung vollbringen.
Das nachfolgende „Notturno für die trauerlos
Sterbenden“ ist
ein politisches Stück, wo die Beerdigung der Stammheim-Häftlinge
Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan Karl Raspe mit den faschistoiden
Reaktionen der Bevölkerung verarbeitet wird. Diese gitarrentechnische
Umsetzung mit
rhythmisch
perkussiven, verhaltenen, lauten und leisen
Spiel vollbringt Harald Lillmeyer auf seiner Gitarre meisterlich.
Das „Lamento di Tristano“ ist eine Estampie aus dem 12. Jahrhundert
in 5 Sätzen, im ersten Satz klingen die Gitarren noch ziemlich konservativ
klassisch, in den weiteren werden neue Impressionen durch perkussive, impulsive,
leise, laute und melancholische „Neuen“ Gitarrenklängen geschaffen.
Im nächsten Stück „ Toccata Orpheus“ zeigt
Susanne Hilker Ihr Können. Unheimlich virtuos meistert sie das
rätselhaft komplizierte, perkussive Gitarrenspiel mit geräuschhaften
Elementen des Klanges, wie durch das Rutschen der linken Hand über
die Bünde oder das Scheppern beim Anzupfen der Saiten.
Im letzten Stück „Au bord du jour“ wird das perkussive Klangbild
der Gitarre hervorgehoben, hier spielt technisch allerdings hauptsächlich
die körperliche Anstrengung des Spielers eine Rolle. Scheppernde Klangattacken
der beiden Gitarren verfremden das „normale“ Klangbild schon enorm,
der Komponist forderte, dass alle Klänge auf die „kraftzehrendste“ Weise
angerissen werden sollen.
Schon allerhand, was Rolf Riehm spieltechnisch von seinen zwei Gitarrensolisten
auf dieser CD verlangt, und man fragt sich, wie solch komplexe fremdartige
Ton- und Rhythmusläufe sich aufs Notenpapier archivieren lässt.
Schon genial extrem.